Hydraulikmuttern (HM)
Hydraulik- muttern (HM)
HM benötigen keinen Schraubenüberstand wie SSV und können daher oft bei alten Konstruktionen drehend angezogene Schraubenverbindungen ersetzen. Insbesondere bei großen Schraubenverbindungen wird dadurch die Arbeit erleichtert und mehr Sicherheit in der Vorspannkraft erzielt. Gegenüber SSV ermöglichen HM schnellere Wechselzeiten für Verbindungen, die oft gespannt und gelöst werden müssen. Eine Restvorspannkraftermittlung kann schneller durchgeführt werden.
Grundstellung
Die HM wird auf die zu spannende Schraube bis zur Flanschanlage aufgeschraubt. Von einer Hydraulik-Hochdruckpumpe gelangt Öl über einen Hochdruckschlauch in den Raum zwischen Zylinder und Kolben. Der Hydraulikdruck steigt.
Dehnung und Stauchung
Durch den steigenden Druck und die daraus resultierende Axialkraft wird die Schraube gelängt und die Flanschteile werden gestaucht. Dadurch hebt die Sicherungsmutter vom Zylinder ab. Beim Erreichen der vorgegebenen Vorspannkraft wird die Druckbeaufschlagung gestoppt.
Beidrehen der Hauptmutter
Die Vorspannkraft ist erreicht und die Sicherungsmutter kann von Hand bis zur Anlage an den Zylinder beige-dreht werden. Somit bleibt die Vorspannkraft in der Schraubverbindung erhalten und der Hydraulikdruck kann abgelassen werden. Die HM verbleibt auf der Schraubverbindung.
Übersicht Hydraulikmuttern (HM)
Unterschiede zwischen:
SSV und HM
- Schraubenspannvorrichtungen können nach der Vorspannkrafterzeugung von der Schraubverbindung abgenommen werden. Hydraulikmuttern dagegen verbleiben auf der Schraub- bzw. Bauteilverbindung.
- Die mit einer SSV erzielte Vorspannkraft wird in der Schraubverbindung durch ein Maschinenelement (meistens Mutter) aufrecht erhalten. Bei der HM dagegen wird die Vorspannkraft entweder durch Druck in der HM oder drucklos über eine mechanische Sicherung (Kontermutter) aufrecht erhalten.
- Mit der abnehmbaren SSV können im Gegensatz zur auf der Verbindung verbleibenden HM, nacheinander mehrere Schraubverbindungen vorgespannt werden.
- Fest montierte Hydraulikmuttern ermöglichen gegenüber Schraubenspannvorrichtungen schnellere Wechselzeiten beim Spannen / Lösen sowie schnellere Restvorspannkraftermittlungen.